Wie beschreibt man eine Frau, deren Leben die Musik ist? Die schon als Kind lieber mit Tönen als mit Puppen spielte? Über die ein Vertrauter sagt: Sie ernähre sich von Noten. Für die Komponistin Ursula Mamlok liegt in der Musik nicht nur der Sinn ihres Lebens. Das Komponieren gab ihr Halt, als die Welt um sie herum zusammenbrach. Damals, 1939, schaffte sie es gerade noch mit ihrer Familie und ihrem Klavier aus Deutschland zu emigrieren. Am Ende landete die Siebzehnjährige allein in New York ohne Geld und ohne Sprache. Und sie blieb, fast 66 Jahre. Geprägt durch die wichtigsten europäischen Exilmusiker, emanzipierte sie sich in der amerikanischen Avantgarde und fand so zur Neuen Musik. Sie feierte Erfolge, wurde vielfach ausgezeichnet und unterrichtete fast 40 Jahre Komposition an der renommierten Manhattan School of Music. 2006 kehrte Ursula Mamlok in ihre Geburtsstadt Berlin zurück. Eine Entscheidung, die die Künstlerin seitdem vor neue Herausforderungen stellt – musikalisch und emotional.
Die Filmemacherin Anne Berrini geht in ihrem dokumentarischen Porträt einfühlsam der Musik in Ursula Mamloks Leben nach. Sie beobachtet die Komponistin in Deutschland bei ihrer Arbeit und begleitet sie bis nach New York, wo Ursula Mamlok neben den Vorbereitungen zum Saison-Abschluss-Konzert der League of Composers vor allem alte Freunde wiedertrifft und die New Yorker Vergangenheit noch einmal aufleben lässt.